Wortschatz: B_BIPoC

Shownotes

Wieder ein spannendes Wortschatz-Häppchen in unserem noch frischen Tauziehen-Format! Und noch einmal ein B, nach B wie Beteiligung nun B wie BIPOC.

In dieser kurzen Folge erfahrt ihr, was dieses Wort heißt, schließlich wird es auch durch uns in den Tauziehen-Folgen immer wieder genannt.

Wenn ihr die Folge nachlesen wollt, findet ihr hier das Text-Manuskript. Weiter unten sind dann, wie immer, Links zu weiteren Informationen zusammengestellt.

B wie BIPoC

OK, BIPoC, das Wort klingt erst einmal ungewohnt. BIPoC ist ein Akronym, also eine Abkürzung, die aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter besteht und als eigenes Wort ausgesprochen wird. BIPoC besteht aus: Black People, Indigenous and People of Colour. Auf Deutsch bedeutet das Schwarze Menschen, Indigene und - ja People of Colour. Eins zu eins übersetzen lässt es sich nicht so charmant. Wir schauen einmal auf die einzelnen Begriffe:

B für Black, also Schwarz. Schwarz ist nicht die Farbe der Haut oder ein Adjektiv, sondern eine politische Selbstbezeichnung. Um das zu verdeutlichen wird Schwarz auch groß geschrieben. Und weiß - als Beschreibung einer sozialen Position - klein und kursiv. Es geht also nicht um biologische Merkmale, sondern um politische Realitäten, Privilegien und Macht. Schwarz als Eigenbezeichnung der u.a. afrikanischen und afrodiasporischen Community kommt aus den rassismuskritischen Debatten im englischsprachigen Raum. Der Ursprung von Antischwarzem Rassismus liegt insbesondere im Kolonialismus. Hierzu haben wir eine lange Inhaltsfolge von Tauziehen, die auch die Kontinuitäten aufzeigt. Zudem gibt ein eine Inhaltsfolge zu "Sport und Rassismus".

I für Indigen ist ein Sammelbegriff. Es gibt aktuell keine offiziell anerkannte Definition für indigene Völker. Die UN hat allerdings ein Merkblatt mit den wichtigsten Fakten zusammengestellt. Demnach leben mehr als 370 Millionen indigene Menschen weltweit, verteilt über 70 Länder. Und auch in Deutschland leben Menschen, die indigene Identitäten haben.

PoC oder P o C bedeutet "People of Colour", also Menschen, die nicht als weiß oder deutsch wahrgenommen werden und sich selbst nicht so definieren. Im Singular kann man Person of Colour nutzen oder, die weibliche Form beispielsweise: Woman of Colour.

BIPoC insgesamt ist also eine politische Selbstbezeichnung rassistisch diskriminierter Personen. Rassismus findet auf persönlicher Ebene und strukturell statt. Beides finden wir auch im Sport in Deutschland.

Seid ihr unsicher, wie ihr eine Person ansprecht? Meist völlig verständlich, einfach höflich nachfragen. Denn, wie sagte Aminata Touré, Politikerin und erste afrodeutsche Landtagsvizepräsidentin: „Es fehlt nicht an Schwarzen, die sprechen, sondern an Weißen, die zuhören.“

Kennt ihr eigentlich die Neuen Deutschen Medienmacher? Sie haben schon lange ein Glossar erstellt, das Begriffe erklärt und einordnet.

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